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Cupfinal Senioren 40+ in Kloten
21.06.2019

Cupfinal Senioren 40+ in Kloten

Der Titel «Cupfinale Senioren 40+» mag seltsam anmuten und manch einer wird sich fragen, ob sich hier ein kleiner Druckfehler eingeschlichen hat. Denn fast schon einer unseligen Tradition folgend, schieden die Ü40er in den vergangenen Jahren meist in der ersten, spätestens aber in der zweiten Cup-Runde, oftmals gegen einen unterklassigen Gegner, sang-  und klanglos aus.

Um ehrlich zu sein, viel hätte auch in dieser Saison nicht gefehlt und der FCP wären den scheinbar vorbestimmten Weg erneut gegangen. Einem wenig überzeugenden Sieg in Bülach folgte ein Auftritt mit Licht und Schatten im Kanton Glarus. Die 3te Runde hätte dann eigentlich das Aus bedeuten müssen, denn nach desaströsen, phasenweise fast schon peinlichen 70 Minuten, gaben sich die Pfäffiker Penaltyschützen und auch der Torwart alle Mühe, der Doppelbelastung aus Cup und Meisterschaft ein Ende zu setzen. Dass am Ende der FC Greifensee ausschied, lag lediglich daran, dass dessen Spieler noch ein bisschen konsequenter auf ein Ausscheiden hin arbeiteten.

Vielleicht hatte es diese katastrophale Partie zum Jahresende gebraucht. Vielleicht war es genau der Weckruf für das Team, der nötig war. Aber wie auch immer, die Cupspiele im Jahr 2019 unterschieden sich gewaltig von denen der ersten drei Runden. Das Los bescherte unserem Team im Viertelfinale einen machbaren Gegner und wir nahmen das Geschenk dankend an. Eine äusserst konsequente Halbzeit genügte um die Basis für den Sieg zu legen, der zu keiner Zeit gefährdet war. Die zweitletzte Hürde gegen Wädenswil geriet dann zum Schaulaufen und wir sicherten uns hochverdient einen Platz im Cupfinal. Cupfinal! Auch auf regionaler Stufe ein fast magisches Wort! Angesichts der Einmaligkeit eines solchen Momentes liessen es sich die Verantwortlichen der Senioren Ü40 nicht nehmen, mit der ganz grossen Kelle anzurühren. (an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren und Sponsoren dieses Anlasses!)

Bereits um 16:30 Uhr war Besammlung im Barzloo. Die Absperrbänder und zusätzlichen Strassenschilder waren zwar nicht wirklich für unser Team aufgestellt worden sondern für das Grümpi, aber es brauchte nur ein kleines bisschen Fantasie um sich die Welt richtig zurechtzulegen. Der Mannschaftsbus, liebevoll dekoriert und angeschrieben, war genau unsere Kragenweite: Nicht hochmodern und seelenlos sondern mit Charakter, Charme und Willi. Die Fahrt durchs Oberland sollte das Team wohl daran erinnern, dass der FCP an diesem Tag für eine ganze Region stand, oder sie sollte einfach Appetit auf das Risotto machen, das wir in First als vorgezogenes Nachtessen erhielten. Der eine oder andere liebäugelte zwar mit dem zur Show gestellten Rotwein, die Verantwortlichen sorgten aber mit strenger Hand dafür, dass Mineral und Rivella das Einzige war, was den Durst löschte. Trotz grossartiger Umgebung und ausgezeichneter Qualität des Essens wollte keine richtige Gemütlichkeit aufkommen und je länger das Essen dauerte desto nervöser rutschten die Spieler auf ihren Sitzen hin und her und alle waren froh, als es endlich weiter ging nach Kloten zum Austragungsort des Cupfinals. Was für ein Moment, als wir dort einfuhren! Ob Champions-League oder Regionalcup, für die Betroffenen spielt das wohl keine grosse Rolle, es sind unbeschreibliche Momente.   

Nach dieser perfekten Vorbereitung hätte es für den perfekten Tag nur noch den perfekten Match gebraucht und wir waren alle bereit, diesen auch abzuliefern. Alleine Rapperswil hatte etwas dagegen. Wir alle gaben unser Bestes doch an diesem Tag war das Beste einfach nicht gut genug und am Ende mussten wir erstens neidlos anerkennen, dass die Seebuben zurecht den Pokal überreicht bekamen und zweitens, dass verlieren zwar nie Spass macht, für unseren Teamgeist aber Sieg oder Niederlage in einer solchen Situation kein entscheidender Faktor ist. Die Einen waren schon nach dem Spiel recht gefasst, die Anderen brauchten für die Verarbeitung noch etwas länger, aber spätestens im Bus auf der Heimfahrt hätte ein neutraler Beobachter wohl einen schönen Betrag darauf verwettet, dass der FCP als Cupsieger unterwegs war.  

Das Cupabenteuer 2018/19 ist vorbei und es war ein Grossartiges. Ab aspera ad astras (Nun ja, leider nicht ganz, aber immerhin fast bis zu den Sternen hat es uns geführt). Jedoch, wer weiss, vielleicht findet dieses wunderbare Abenteuer ja schon bald eine Fortsetzung. In wenigen Wochen jedenfalls könnte das erste Kapitel dazu bereits geschrieben werden. 

Stephan Müntener